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Gerber im alten Nürnberg
Archäologie des Anwesens Hintere Ledergasse 43
21. Februar bis 4. Juli 2010
Ein Haus mitten in der Nürnberger Altstadt. Das Haus ist alt und verlassen, schon lange leben hier keine Menschen mehr.
Das Haus drohte einzustürzen - bis es 2002 von den Altstadtfreunden Nürnberg e. V gekauft wurde. Viele
Voruntersuchungen waren und sind nätig, bis die Sanierung des Hauses beginnen kann. Dazu zählen auch
archäologische Grabungen, um die bei den Bauarbeiten gefährdeten Objekte im Boden vor der Zerstörung zu
bewahren und zu dokumentieren.
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Zwei Jahre lang haben sich Archäologen mit diesem Haus beschäftigt. Sie konnten die wechselvolle Geschichte dieses
Hauses aus dem Boden ausgraben und die fast vergessene Welt seiner ehemaligen Bewohner wieder neu entdecken.
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Eine Sonderausstellung in der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg zeigt die Arbeit der Archäologen und
deren Ergebnisse. Die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert wird dokumentiert.
Das alte Handwerk der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gerber in Nürnberg wird dadurch wieder lebendig.
Beim Besuch der Ausstellung lernen die Besucher nicht nur die 700 Jahre währende Geschichte des Grundstückes,
seiner Häuser und einer katastrophalen Zerstörung im Jahr 1645 kennen, sondern bekommen auch Einblick in die
Arbeit der Archäologen. Sie erfahren, wie man die zahlreichen Funde in einen zeitgeschichtlichen Zusammenhang
einordnen kann. Die Arbeit eines Nürnberger Gerbers wird anhand der Funde, Befunde und weiterer Ausstellungsstücken
in seinen einzelnen Arbeitsschritten nachvollzogen. Über 100 Fundobjekte wurden ausgewählt, um den Alltag der Gerber
in Nürnberg zu illustrieren - vom Handwerksgerät über eine mittelalterliche Wasserleitung bis zum Spielzeug von
Kindern, die auch immer im Haus lebten. Hier schließt sich ein Kreis vom Mittelalter bis zur Moderne:
Hatten die Kinder des 14. Jahrhunderts mit Tonpuppen gespielt, so hinterließen diejenigen des 20. Jahrhunderts ein Plastikauto.
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| Kruseler Puppe |
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| Waschschüssel (frühes 19.Jh.) |
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Nürnberg war eines der führenden Zentren für die Herstellung von Rindsleder.
Dieses wurde nicht nur für Schuhe, sondern vor allem auch für Schirrungsteile, Riemen, Sättel und feste Taschen benötigt.
In 50 Arbeitsschritten wurde aus Tierhaut das begehrte Produkt. Die intensiven Grabungen in dem ehemaligen Gerberhaus
Hintere Ledergasse 43 in Nürnberg brachten die Entwicklung dieses Handwerks vom 13. Jahrhundert bis zu seinem Niedergang
im 19. Jahrhundert wieder ans Tageslicht.
Äschergruben, Gerberbottiche, Werkzeuge und Alltagsgegenstände der Bewohner vom Mittelalter bis in das Biedermeier
beleuchten die handwerkliche Situation, die Herstellungstechnik und den sozialen Status eines Handwerks über sechs
Jahrhunderte.
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Diese Art von geschärften Schabeisen wurde vor allem zum Entfernen der Oberhaut und der Haare benutzt (16.Jahrhundert)
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Presseinformation zum herunterladen:
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Adresse:
Naturhistorische Gesellschaft
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Tel.: 0911/22 79 70
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