Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.

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100 Jahre Ranna - Trinkwasser für Nürnberg

Wassergewinnung und Wasserschutz damals und heute



vom 21. Mai bis 28. Oktober 2012

Gemeinschaftsausstellung der N-ERGIE Aktiengesellschaftund des Naturhistorischen Museums Nürnberg


Am 18. Juli 1912 eröffnete der damalige Oberbürgermeister Dr. Georg Ritter von Schuh nach siebenjähriger Bauzeit das Wasserwerk Ranna und seine 45 Kilometer lange Fernleitung nach Nürnberg. Bis heute wird aus dem Wasserwerk im Veldensteiner Forst Trinkwasser für Nürnberg gewonnen. Ranna ist eine der größten Quellfassungen Deutschlands. Eine Besonderheit ist, dass das Wasser von der Quelle bis zum Hochbehälter ohne Einsatz von Pumpen fließt. Das Wasserschutzgebiet im Karst der nördlichen Frankenalb umfasst mehr als 7.800 Hektar.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in die geologischen Gegebenheiten und die Landschaftsgeschichte des Quellgebietes, zeigt Bau und Geschichte des Wasserwerkes Ranna mit seiner Fernleitung nach Nürnberg und erläutert die Aktivitäten für den Wasserschutz im Quellgebiet.



Plakat


Schieber

Schieber - Teil der Wasserleitung

Führungen durch die Sonderausstellung für Schulklassen bieten wir auf Anfrage an.
Anmeldung über das Sekretariat der NHG (Tel.: 0911 / 227970 oder Mail).




Begleitvortrag zur Ausstellung am Donnerstag, den 21.6.2012,um 19.30 Uhr im Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6.
„Karstwasserwerk Ranna - 100 Jahre Trinkwasser für Nürnberg“
von Carl Alfred Wolf, N-ERGIE Aktiengesellschaft Nürnberg
Am 8. Juni 1912 wurde die Fernleitung Ranna - Nürnberg in Betrieb genommen. Seitdem fließt aus Ranna, einer der größten Quellfassungen Deutschlands, Trinkwasser nach Nürnberg. Mit heute mehr als 400 Litern Trinkwasser pro Sekunde ist das Wasserwerk Ranna nach wie vor der wichtigste Bestandteil der Trinkwasserversorgung unserer Stadt.
Der Vortrag gibt anhand kleiner Episoden einen Einblick in die Entstehung des Wasserwerks Ranna und seine Bedeutung für die Wasserversorgung von Nürnberg damals und heute.


Bauarbeiter Einbau eines gußeisernen Rohres Sammelschacht
Bauarbeiter feiern die Fertigstellung eines der Baulose im fränkischen Jura Einbau eines gußeisernen Rohres 1000 mm Lichtweite Sammelschacht: Einlauföffnungen von der Quellfassung kommend (hinten links und rechts), Gang durch den Hauptsammelkanal zum Fassungskopf führend (Mitte), Überlaufrohre (vorne links und rechts).

Weitere Informationen für Interessierte:



Meilenstein der Nürnberger Trinkwasserversorgung

Am 8. Juni 1912 ging nach siebenjähriger Bauzeit das Wasserwerk Ranna und seine 45 Kilometer lange Fernwasserleitung in Betrieb. Das Wasserwerk im Veldensteiner Forst im Gemeindegebiet von Neuhaus an der Pegnitz wurde am 18. Juli 1912 vom damaligen Oberbürgermeister Dr. Georg Ritter von Schuh feierlich eröffnet.
Seitdem bildet die Wassergewinnung aus einer der größten Quellfassungen Deutschlands einen Hauptpfeiler der Nürnberger Trinkwasserversorgung. Täglich fließen von Ranna rund 35.000 Kubikmeter Trinkwasser durch die Fernwasserleitung nach Nürnberg. Dies macht rund 40 Prozent der durchschnittlich pro Tag gebrauchten 90.000 Kubikmeter aus.


Planung mit Weitblick

Zwischen 1810 und 1899 verzeichnete Nürnberg annähernd eine Verzehnfachung seiner Einwohnerzahl. Die Trinkwasserversorgung war qualitativ unzureichend und es setzte ein regelrechter Wettlauf zwischen der ständig steigenden Nachfrage nach Trinkwasser und der Bedarfsdeckung ein.
1856 übernahm der Rat der Stadt die Verantwortung für die Trinkwasserversorgung von Nürnberg. Zwischen 1885 und 1896 gingen die auch heute noch bestehenden Wassergewinnungsanlagen in Krämersweiher und Ursprung bei Brunn sowie in Erlenstegen an der östlichen Stadtgrenze ans Netz.
1904 wurde der Bau von Ranna beschlossen. Seine Planer bewiesen Weitblick. Sie entschieden sich für die teurere und aufwändigere Leitungstrasse und nutzten für den Wassertransport von Ranna nach Nürnberg das natürliche Gefälle, so dass die Gewinnung bis heute ganz ohne den Einsatz von Pumpen auskommt. Auch beim Rohrmaterial setzten sie das teure, aber langlebige Gusseisen ein. Die veranschlagten Baukosten beliefen sich auf gigantische 8,8 Mio. Goldmark. Dies entsprach den elffachen Gesamteinnahmen der damaligen Nürnberger Wasserversorgung.
Mit dem ersten Spatenstich am 7. April 1905 mussten gewaltige technische und logistische Herausforderungen bewältigt werden. Allein für den Bau der Haselhoffassung, auch Ranna I genannt, bearbeiteten und bewegten 600 Arbeiter, 20 Aufseher, fünf Bauführer und drei Ingenieure mit insgesamt 14 Maschinen 75.000 Kubikmeter Erdreich und 17.000 Kubikmeter Dolomitsteine und -schotter. Mit 6.000 Kubikmeter Beton deckten sie eine 18.000 Quadratmeter große Quellteichfläche ab.
Der Aufwand lohnte sich: Mit der Inbetriebnahme der Haselhofquelle verdoppelte sich die zur Verfügung stehende Wassermenge und die Stadt konnte die bis dahin bestehenden Verbrauchsbeschränkungen aufheben.
Der weiter gestiegene Wasserbedarf aufgrund des Bevölkerungswachstums in den zwanziger Jahren und der Reichsparteitage in den dreißiger Jahren, führte zur Erschließung der Fassung Ranna II, die ca. zwei Kilometer nördlich der Haselhofquelle liegt und 1934 in Betrieb ging. Damit erhöhte sich die Gesamtkapazität auf die tägliche Maximalleistung von rund 45.000 Kubikmeter. Derzeit stammt das Ranna-Wasser wieder ganz überwiegend aus der Haselhoffassung, da Ranna II lediglich als Reservewasserwerk fungiert.

Nachhaltige Wasserschutzpolitik

Ranna I ist eine Quellwassergewinnungsanlage mit natürlichem Auslauf. Da die natürlichen Abläufe unangetastet bleiben und das Wasser lediglich gesammelt und weitergeleitet wird, ist die Haselhoffassung eine besonders umweltverträgliche Form der Wassergewinnung. Als ökologisches Problem wurden jedoch von Anfang an die in diesem Gebiet vorhandenen Erzlagerstätten mit Bergwerksbetrieb angesehen. Deshalb wurde bereits fünf Jahre vor der Inbetriebnahme von Ranna ein erstes Schutzgebiet ausgewiesen und 1911 erweitert. In den fünfziger Jahren intensivierten sich die Anstrengungen für den Wasserschutz. So erwarb der Nürnberger Wasserversorger seit den 50er Jahren in der engeren Schutzzone die Anwesen der Ortschaften Ober-/Unterbrand, Rauhenstein und Fischstein und ließ sie abreißen. Weiterhin bezuschusste er Maßnahmen für die Verbesserung der Ortskanalisation im Schutzgebiet.
Heute umfasst das Trinkwasserschutzgebiet für alle gefassten Quellen eine Gesamtfläche von 7.806 Hektar.
In diesem Gebiet betreibt die N-ERGIE eine Politik des vorsorgenden Trinkwasserschutzes. Dies bedeutet, Schadstoffbelastungen des Grundwassers soweit wie möglich zu vermeiden.
Seit Ende der 1980er Jahre kümmert sich ein eigener Agraringenieur um die landwirtschaftlichen Belange und berät die Landwirte. Für eine grundwasserverträgliche Landwirtschaft erhalten die im Wasserschutzgebiet ansässigen landwirtschaftlichen Betriebe von der N-ERGIE Ausgleichszahlungen. Dabei wird die Einhaltung der Auflagen genau kontrolliert. Von dieser Politik profitieren Mensch und Natur: Der Talraum der Pegnitz konnte wieder in eine naturnahe Flusswiesenlandschaft umgewandelt werden und die Pegnitzaue ist heute ein attraktives Naturschutzgebiet.


Hohe Wasserqualität

Das in der Haselhoffassung gewonnene Quellwasser weist eine sehr gute chemisch-physikalische Beschaffenheit auf. Es wird seit hundert Jahren ohne Aufbereitung transportiert. Regelmäßige Kontrollen bescheinigen die hohe Wasserqualität. Der Nitratgehalt mit 13 Milligramm pro Liter bei einem Grenzwert von 50 mg/l ist auch für die Zubereitung von Säuglingsnahrung bestens geeignet. Sonstige anthropogene Stoffe, wie z.B. Arzneimittelrückstände, sind nicht nachweisbar. Lediglich Spuren von Pflanzenschutzmitteln finden sich in neuerer Zeit in geringer Konzentration.
Die Gesamthärte liegt mit ca. 15° deutscher Härte im unteren Bereich des Härtebereiches "hart" und ist für eine Karstquelle recht niedrig.

Detaillierte Informationen zu den Analysewerten des Nürnberger Trinkwassers sind auf den Internetseiten der N-ERGIE zu finden.


Presseinformation zum herunterladen finden Sie auf der Presseseite


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