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Wo Frauen Fäden ziehen
Kreuzsticharbeiten aus dem Orient
vom 1. Oktober 2013 bis zum 6. Januar 2014
Sonderausstellung im Foyer des Naturhistorischen Museums
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Frauen in Arabien: Gesichtslose, rechtlose Wesen hinter schwarzen Schleiern?
Nein!
Die Ausstellung blickt hinter Kopftuch und schwarzen Umhang. Zum einen zeigen Frauenkleider und
Accessoires aus der Region zwischen Ägypten und Syrien, dass sich Frauen dort eigentlich immer bunt gekleidet haben.
Insbesondere bei eigenen Handarbeiten entwickelten sie eine unglaubliche Kreativität, was ihr Selbstwertgefühl
gesteigert und ihre lokale Identität gefördert hat.
Kernstück der Ausstellung sind Kleider aus der inzwischen weltberühmten Sammlung Widad Kawar, die über 1000 Stücke
aus Palästina und Jordanien aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasst. Widad Kawar gilt in ihrer Heimat
(sie lebt jetzt in Jordanien) als "Mutter des palästinensischen Kleides".
Aus dieser Sammlung werden gezielt Stücke gezeigt, die mit der Kreuzstichtechnik arbeiten - schon allein darin
kommt der ungeheure Reichtum an Farben und Mustern zur Geltung. Mit ergänzenden Stücken aus anderen Sammlungen
wird das regionale Spektrum erweitert (Ägypten, Syrien) und gezeigt, dass auch dort stilistische Vielfalt und
handwerkliche Präzision einen hohen Stand erreichen.
Die Kleider erzählen von der Liebe und Hingabe, die bei ihrer Herstellung aufgewendet wurden. Sie legen Zeugnis
ab vom starken Selbstbewusstsein ihrer Schöpferinnen und Trägerinnen, die - hineingeboren in ein stark von
Traditionen geprägtes Leben - in einer Vielzahl häuslicher Tätigkeiten bewandert sein mussten.
Die Ausstellung macht schließlich auch deutlich, dass diese starken Frauen letztlich auch im sozialen Zusammenleben
von Familie und Dorf "die Fäden zogen".
In wunderbarer Weise ergänzt wird die Ausstellung durch sechs künstlerisch wertvolle Porzellanmalereien
der in Kanada lebenden Palästinenserin Najat Al-Khairy.
Konzipiert wurde sie vom Arabischen Museum Nürnberg e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft e.V.
und der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e.V.
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Führungen an folgenden Sonntagen:
20.10.2013 14.00 Uhr
17.11.2013 14.00 Uhr
08.12.2013 14.00 Uhr
Begleitprogramm
(Alle Veranstaltungen finden im Naturhistorischen Museum in der Norishalle statt )
Donnerstag, 10.10.2013, 19.30 Uhr
Fallahi - ein Frauenprojekt. Leben und Arbeiten mit dem Kreuzstich (Fallahi) in Jordanien - ein Erfahrungsbericht
Powerpoint-Vortrag von Effi Mandt, Bremen
Dienstag, 22.10.2013, 19.30 Uhr
"Lawrence von Arabien" - Historische Realität und Mythos
Powerpoint-Vortrag von Dipl.-Ing. Helmut Henseler (Präsident der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft e.V.)
In den heutigen Zeiten des "arabischen Aufbruchs" fällt der Blick auf die "erste" arabische Revolution.
Unter Einordnung in die historische Entwicklung wird die faszinierende Persönlichkeit des Engländers "Thomas Edward Lawrence",
der als Lawrence of Arabia bekannt wurde, beleuchtet. Im Laufe des ersten Weltkriegs wurden hier Weichen gestellt,
die noch heute Auswirkungen auf die Entwicklungen in den Nationalstaaten in der Region haben.
Sonntag, 10.11.2013, 15.00 Uhr
Der "Kreuzstich" im Wandel der Zeit
Vortrag von Cornelia Gmeiner (StickWiese Kalchreuth)
Schon immer spielte der Kreuzstich auf Grund seiner Vielseitigkeit eine große Rolle bei Stickarbeiten. Was früher ein Privileg
der "Höheren Gesellschaft" war, wurde im Laufe der Zeit zur Pflichtaufgabe eines jeden Mädchens und wandelte sich bis heute
zum beliebten Hobby.
Dienstag, 12.11.2013, 19.30 Uhr
Das Zusammenleben von Christen und Muslimen - Realität oder Fata Morgana?
Vortrag von George Banzer-Ghanam (Kath. Theologe, ehemaliger Mitarbeiter des lateinischen Patriarchats, Jerusalem)
Mehr als die Hälfte der Menschheit gehört dem christlichen oder islamischen Glauben an. Es ist deshalb von höchster Bedeutung,
diese zwei Religionen miteinander zu befrieden. Dadurch könnten zahlreiche Probleme der Welt gelöst werden.
Dienstag, 19.11.2013, 19.30 Uhr
Es geht um mehr als Mode
Powerpoint-Vortrag von Antonia Gefahrt (anmage Rosenheim)
Eine humanitär und politisch motivierte Designerin berichtet über persönliche Erfahrungen im besetzten Westjordanland und ihre
kreative Arbeit
Dienstag, 26.11.2013, 19.30 Uhr
Faszination Orient - Vergangenheit und Gegenwart der interkulturellen Beziehungen zwischen Orient und Okzident
Powerpoint-Vortrag von Dipl.-Ing. Helmut Henseler (Präsident der Deutsch-Jordanischen Gesellschaft e.V.)
Die westliche Wahrnehmung des Orients war immer schon von Extremen geprägt: Einerseits romantisch verklärte
Vorstellungen über das "Morgenland", andererseits häufig ein Image von Rückständigkeit, Gewaltbereitschaft und
Terrorismus. Der Vortrag versucht, eine realistische Darstellung der interkulturellen Besonderheiten von Orient
und Okzident herauszuarbeiten und plädiert für mehr gegenseitiges Verständnis.
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Die Öffnungszeiten des Museums und weitere Informationen zum Museum finden sie hier
Presseinformation zum herunterladen finden Sie nach Ausstellungsbeginn auf der Presseseite
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Adresse:
Naturhistorische Gesellschaft
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Tel.: 0911/22 79 70
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