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Toleranz, Verständnis, Koexistenz
Omans Botschaft des Islam
vom 13. November 2018 bis 29. April 2019
Sonderausstellung im Foyer
1970, als Sultan Qabus ibn Said die Macht von seinem Vater übernahm, besaß das Land gut 10 km geteerte Straße, drei Grundschulen und eine Krankenstation. Seitdem legte das Land einen bemerkenswerten Weg zurück, der in einer Ausstellung im Naturhistorischen Museum nachvollzogen wird.
Offenheit und interkulturelle Erfahrung kennzeichnen eine Bevölkerung, die von der Seefahrt und dem Handel lebte und die über drei Jahrtausende im Austausch mit Menschen rund um den Indischen Ozean und bis nach China stand.
Gleiches gilt auch für die religiösen Beziehungen. Religionsfreiheit ist im Sultanat garantiert und basiert auf der historischen Tradition von Akzeptanz, Verständnis und einer friedlichen Koexistenz zwischen seinen verschiedenen religiösen Gemeinschaften. Die Informationstafeln und Objekte in dieser Ausstellung präsentieren Facetten eines modernen arabischen Landes und bieten dem Besucher Einblicke in die Praxis des Islam im Alltag, zeigen Aspekte des Lebens in der omanischen Gesellschaft, die Rolle der Frau und die historischen Wurzeln der gelebten Toleranz im Land.
Die Mehrheit der Bevölkerung folgt weder dem sunnitischen Islam, wie er in einer sehr strengen, wahabitischen Ausrichtung in Saudi-Arabien gelebt wird, noch dem schiitischen Islam, der im Iran und von einzelnen Gemeinschaften in verschiedenen Ländern und auch auf der Arabischen Halbinsel vertreten wird. Der Islam in Oman folgt der Richtung der „Ibadiya“ und hat eine ganz eigene Geschichte und Ausprägung.
In Oman gab es immer und bis heute auch Angehörige anderer Religionen, seien sie Christen, Juden, Buddhisten und Hindus. Es gibt christliche Kirchen verschiedener Konfessionen sowie Tempel für Hindus, Buddhisten und Sikhs. Der Islam in Oman versteht sich als Bindeglied zwischen den verschiedenen religiösen Gruppierungen des Landes und trägt dazu bei, die kulturelle Identität in diesen Zeiten großen Wandels zu bewahren. Diese Ausstellung zeigt, dass "Fortschritt" nicht unbedingt mit dem Verlust kultureller Identität einhergeht.
Auf einem Multimediaterminal können Besucherinnen und Besucher begleitend zur Ausstellung thematische Ausschnitte des Dokumentarfilms "Religiöse Toleranz in Oman" des deutschen Filmemachers und Grimme-Preisträgers Wolfgang Ettlich sehen. Die Ausstellung wird zudem begleitet von einem umfangreichen Vortragsprogramm. Fachleute unterschiedlicher Richtungen beschäftigen sich mit Geschichte und Religion, mit politischer und wirtschaftlicher Entwicklung, aber auch mit dem Schiffsbau, der so entscheidend für den Charakter des Landes war. Eine besondere Einladung geht an Schulen: Vom 6. bis 8. Februar 2019 wird ein omanischer Kalligraph ganz praktisch in die Geheimnisse der arabischen (Schön-)Schrift einführen.
Die Ausstellung ist Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Arabischen Haus Nürnberg e.V., der
Deutsch-Omanischen Gesellschaft e.V., des Centre for Euro-Oriental Studies an der Friedrich-Alexander
Universität Erlangen-Nürnberg und der Naturhistorischen Gesellschaft. Sie ist auch Teil einer
Initiative des Sultanats Oman zur Förderung von Frieden und Verständigung und wurde bisher mehr als
100-mal weltweit in über 30 Ländern gezeigt; in Bildungseinrichtungen, Museen, Kulturzentren,
egierungsstellen und religiösen Institutionen ebenso wie in der Zentrale der UNESCO in Paris. Das
Projekt wurde für den “UNESCO Madanjeet Singh Prize for the Promotion of Tolerance and Non-Violence 2018“
nominiert.
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Führungstermine:
Sonntag, 2. Dezember 2018
Sonntag, 6. Januar 2019
Sonntag, 3. Februar 2019
Sonntag, 3. März 2019
Sonntag, 31. März 2019
Die Führungen werden jeweils um 15 Uhr von Prof. Dr. Horst Kopp durchgeführt.
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Den Flyer mit den wichtigsten Informationen finden sie
hier
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Die Öffnungszeiten des Museums und weitere Informationen zum Museum finden sie hier
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Vorträge:
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Sonntag, 18.11.2018 19.30 Uhr
Das Sultanat Oman und sein Weg in die Moderne
Prof. Dr. Dr. h.c. Fred Scholz (Berlin)
Internationales Haus, Hans-Sachs-Platz (Raum 306)
Als sich Oman 1970 nach einer unblutigen Palastrevolte und dank seiner Erdölvorkommen öffnete, setzte eine moderate Entwicklung ein, die häufig als „Sprung vom Mittelalter in die Moderne“ bezeichnet wurde. Der Vortrag führt in diese Entwicklung und ganz generell in das Land Oman ein, inzwischen das begehrteste Reiseland der
arabischen Welt.
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Vorträge:
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Mittwoch, 16.01.2019 19.30 Uhr
Grenzen und Chancen religiöser Toleranz im arabischen Raum
Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, Erlangen
Vortrag im Katharinensaal
Religiöse Toleranz hat im islamischen Denken und in der Praxis islamischer Staaten eine lange Tradition.
Zwar bleibt diese gegenüber dem modernen Anspruch einer menschenrechtlich verstandenen
Religionsfreiheit zurück.
Dennoch birgt sie ein Potenzial, das in Zeiten fundamentalistischer Verhärtungen nicht
gering geschätzt werden sollte.
Heiner Bielefeldt beschreibt die konzeptionellen Grundstrukturen der Toleranz und illustriert
diese mit aktuellen Praxisbeispielen aus der arabischen Welt.
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Donnerstag, 07.02. 19.30 Uhr
Wenn zwei sich streiten, … – das Angebot der Ibāḍīya
in der islamischen Geschichte
Prof. Dr. Ulrich Rebstock, Freiburg
Vortrag im Katharinensaal
Ihre Gegner bezeichnen sie bis heute als „Auszügler“, als non-konformistische Randgruppe
seit den Anfängen des Islam. Die Geschichte der ibāḍitischen Glaubenslehre
beginnt im Irak im Untergrund als anti-dynastische Alternative und gründet doch später
machtvolle Imamate in West und Ost. Dabei hat sie ihre oppositionellen Anfänge über
den gesamten Verlauf ihrer Geschichte bewahrt und in den Dienst der islamischen Gemeinschaft
zu stellen gesucht.
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Dienstag, 26.02. 19.30 Uhr
Die Omanis in Ostafrika
Prof. Dr. Heinz Gaube Berlin
Internationales Haus, Hans-Sachs-Platz (Raum 306)
Die Bewohner Omans kannten schon in vorislamischer Zeit die Küstenregionen Ostafrikas
und die ihnen vorgelagerten Inseln. Mitte des 17. Jahrhunderts vertrieben sie die
Portugiesen aus dem Gebiet zwischen dem Norden von Mozambique und dem Süden Somalias. Oman
stieg zu einer ernst zu nehmenden Seemacht im Indischen Ozean auf und erreichte den Höhepunkt
seiner Macht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
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Mittwoch, 06.03. 19.30 Uhr
entfällt!
Eine Kultur der Inklusion: Das andere Gesicht des Islam
Prof. Dr. Georges Tamer, Erlangen
Vortrag im Katharinensaal
Im Vortrag wird gezeigt, wie der Islam von Beginn an in verschiedenen
Epochen seiner Geistesgeschichte mit anderen religiösen und kulturellen
Traditionen interagierte, fremde Elemente aufnahm und zu einem synthetischen
Ganzen zusammenführte.
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Mittwoch, 20.03. 19.30 Uhr
Frachtsegler im Monsun. Die arabischen Großsegler auf dem Indischen Ozean
Dr. Norbert Weismann, University of Exeter
Vortrag im Katharinensaal
Vor etwa 40 Jahren endete die über zweitausend Jahre alte Segelschifffahrt auf dem Indischen Ozean.
Einer der letzten großen Frachtsegler war die Ghanja Fatah al-Khair, die jetzt in Sur, Oman ausgestellt ist.
Am Beispiel dieses Schiffes werden die Besonderheiten des Schiffsbaues im westlichen
Indischen Ozean herausgearbeitet. Die kommerziellen Seiten der segelnden Frachtschiffe
werden ebenso geschildert wie das Leben an Bord und im Heimathafen.
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Donnerstag, 04.04. 19.30 Uhr
Wanderungen in der Straße von Hormuz. Die Fischerfamilien von Musandam (Oman) einst und jetzt
Dr. Wolfgang Zimmermann, Leipzig
Vortrag im Katharinensaal
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Fischerfamilien von Musandam, einer Exklave des
Sultanats Oman an der Straße von Hormuz, die der Vortragende in den 70er-Jahren und vierzig
Jahre später wieder besuchte. Für beide Zeitabschnitte werden die sozioökonomischen
Verhältnisse illustriert; anhand von Karten und mit Fotos werden die Veränderungen des
Siedlungs- und Mobilitätsverhaltens verdeutlicht.
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Adresse:
Naturhistorische Gesellschaft
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Tel.: 0911/22 79 70
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