Halb so Wild
Fremde Tier- und Pflanzenarten erobern Deutschland
Austellung September 2001 bis März 2002
Waschbär (Procyon lotor)
Der Waschbär, stammt
aus Nordamerika. Er klettert geschickt, schwimmt gut, ist nachtaktiv und
frisst fast alles. Seine Nahrung prüft er vor dem Verspeisen genau. Er
dreht sie mit den Pfoten und, wenn das im Wasser geschieht, sieht es so
aus als würde er sie waschen.
Wie kommt ein Amerikaner nach Europa?
Waschbären besitzen ein dichtes langhaariges Fell und einen schönen
gestreiften Schwanz. Sie stellen keine großen Ansprüche an die
Unterbringung und lassen sich daher leicht in Farmen als Pelzlieferanten
halten. Wenn man sie gut bewacht!
1930 sind erstmalig Waschbären aus einer Tierfarm in Rheinland-Pfalz
ausgebrochen.1945 in Strausberg (bei Berlin) 50-60 Exemplare.
1934 wurden am Edersee in Hessen erstmalig in Europa absichtlich vier
Waschbären freigelassen, um die Pelztiere auch bei uns anzusiedeln.
Zusammen mit ausgebrochenen Tieren vermehrten sie sich schnell, sodass
ihre Anzahl 1977 bereits auf 100.000 geschätzt wurde.
Auch heute gibt es immer wieder Ausreißer,
so dass Waschbären fast ganz Mitteleuropa besiedeln.
In seiner Heimat lebt der Waschbär in wald- und buschreichen Landschaften
am liebsten am Rande von Gewässern. In Europa hält er sich gerne in der
Nähe von Siedlungen auf. Er durchstreift Äcker, Obstgärten und Parks;
verköstigt sich auch auf Komposthaufen und Abfallhalden. So wird er zum
Überlebenskünstler. Befürchtungen, dass er als Nesträuber seltene Vögel
ausrotten könne, erwiesen sich als unbegründet.
Gibt es Waschbären in Nürnberg?
"Eigentlich nicht", lautet die offizielle Antwort.
Aber glaubwürdige Zeugen behaupten, sie hätten schon einen gesehen.
1999 wurde jedenfalls einer im Revier Zabo geschossen.
Ein Waschbär wohnt selten allein.
Also: Augen auf, Ohren gespitzt, vielleicht sind es ja doch viele.
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