Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat zum Pilz des Jahres 2005
den Wetterstern (Astraeus hygrometricus) ernannt.
Dieser bovistähnliche, bräunliche Pilz ist durch seine Fähigkeit,
sich bei feuchtem Wetter sternförmig auszubreiten und sich bei Trockenheit
wieder zusammen zu rollen, zu seinem Namen gekommen.
Der Wetterstern wächst im Boden zunächst als kugelförmiges Gebilde
mit doppelter Umhüllung. Er hat also zwei Hüllen. Reift der Fruchtkörper
heran, löst sich zunächst die äußere Umhüllung von der inneren
Umhüllungsschicht. Das sternförmige Aufreißen der äußeren Hülle wird durch
die Luftfeuchtigkeit gesteuert. Im feuchten Zustand rollen sich die Lappen
nach unten und heben dadurch den eigentlichen Pilz mit der Sporenmasse in
die Höhe. Die dünnhäutige Kugel mit kleiner zentraler Öffnung ist zum
Aussporen bereit. Die Lappen liegen flach ausgebreitet auf der Erde und
bilden einen Stern. Bei Trockenheit richten sich die Lappen des Wettersternes
wieder auf und legen sich schützend um den dünnwandigen Sporenbehälter.
Diese hygroskopischen Bewegungen kann der Pilz wiederholt durchführen.
Der Wetterstern gibt ähnlich wie die Boviste und Stäublinge eine
Sporenstaubwolke ab.
Der ungenießbare Wetterstern ist auch in der Nürnberger Umgebung in
kalkarmen, sauren Kiefernbeständen gefunden worden.
In der großen Artenvielfalt der Pilze gilt der Wetterstern als eine
Pilzblume und als eine der bizarrsten Gestalten.
Wenn sie ihn finden, freuen sie sich an ihm. Lassen sie ihn bitte an
seinem Standort stehen. Vielleicht besuchen sie den Wetterstern beim
nächsten Wetterwechsel mal.
Foto: Karl Friedrich Reinwald
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