Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat zum Pilz des Jahres 2006
den Hericium coralloides (Ästiger Stachelbart) erwählt.
Dieser wunderschöne "Korallenpilz" ist eine gefährdete Pilzart. Sein eigentlicher Lebensraum sind alte Buchenwälder. Der Pilz ernährt sich saprotroph, wächst also nur auf totem Holz und ist deshalb auch kein Baumschädling. Er ist ein typischer und wichtiger Pilz im Naturkreislauf, da er die alte Buche als organischen Abfall zersetzt und zu neuem Lebensraum für andere Organismen bereitet.
Da bei uns kaum noch alte Buchen zu finden sind, ist der Ästige Stachelbart auch bei uns eine große Seltenheit geworden. Wir wollen in diesem Jahr besonders auf den Pilz achten und bitten auch um Hinweise von anderen Pilzgängern.
Pilzbeschreibung: Er sieht wie eine Koralle aus, ist bizarr geformt, unendlich verzweigt und im frischen Zustand blendend weiß. Im Alter zeigt er bräunliche Spitzen. Bei günstigen Voraussetzungen kommt er oft in großen Scharen am liegenden Buchenstamm vor, sein Durchmesser kann dann mehr als 20cm betragen. Der Pilz entspringt einem dicken Strunk und verzweigt sich in immer feinere Äste. Wichtig ist die Anordnung der Stacheln, die auf der Unterseite der Äste in regelmäßigen Reihen wie die Zähne eines Kammes ansitzen.
Der Ästige Stachelbart ist wegen seiner Seltenheit zu schonen, er ist kein Speisepilz.
Foto: Karl Friedrich Reinwald
Rudi Wilke, 05.03.2006
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