Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.

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Pilz des Jahres 2016

Lilastieliger oder Maskierter Rötelritterling (Lepista personata, Syn. Lepista saeva)


Verhältnismäßig spät im Jahr kann man diesen schönen, kräftigen Pilz in Gärten oder Parks, auf Wiesen und Weiden, in Laubwäldern und unter Gebüsch, aber auch gelegentlich auf Streuobstwiesen finden. Er wächst einzeln bis gesellig oder bildet teilweise große Hexenringe, manchmal ist er leicht büschelig verwachsen. Er ist weit verbreitet, aber nicht unbedingt häufig zu finden, wächst aber in manchen Jahren in großer Anzahl.
Rose Marie Dähncke schreibt von einem Pilzsammler, der ihr berichtete, dass er auf seiner Weide unter einem einzeln stehenden Baum den Lilastieligen Rötelritterling, oder Maskenritterling, wie er auch genannt wird, in einem Massenvorkommen fand. Weil ihm die Pilze gut schmeckten, suchte er jedes Jahr wieder danach, aber erst nach 18 Jahren wuchs er an gleicher Stelle wieder in sehr vielen Exemplaren.

Sein Hut kann einen Durchmesser von 5 bis 15 cm (evtl. sogar bis 25 cm) erreichen. Bei jungen Fruchtkörpern ist der Hutrand etwas eingerollt. Der Hut ist erst polsterförmig gewölbt, in der Mitte oft gebuckelt, alt ausgebreitet. Die Huthaut ist glatt und kahl, matt schmutzigweißlich, creme-beige, hell graubräunlich bis ockergrau, der Hutrand ist manchmal heller gefärbt, der Pilz ist hygrophan.

Die ausgebuchtet angewachsenen Lamellen sind cremeweißlich bis beige gefärbt und nehmen im Alter durch die reifen Sporen einen fleischfarbenen Ton an. Das weiche Fleisch ist weißlich-cremefarben bis beige gefärbt, es schmeckt mild nussartig bis leicht süßlich. Der wohlschmeckende Pilz hat einen unauffälligen Geruch.

Der meist kurze, kräftige Stiel ist oft zur Basis hin verdickt und zumindest dort violett gefärbt. Meist ist der gesamte Stiel in der Stielrinde violettlich, manchmal allerdings auch nur geflammt. An der Basis hat er oft einen deutlichen Mycelfilz. Der deutliche Kontrast zwischen Stiel- und Hutfarbe lässt diesen Pilz gut erkennen.

Manchmal findet man ihn und er ist bereits gefroren, dann muss man darauf achten, dass der gesamte Pilz nach dem Auftauen noch festfleischig ist. Besonders der Hutrand kann sich matschig, fast geleeartig anfühlen, dann ist der Pilz bereits verdorben und darf nicht mehr gegessen werden.

Text:   Ursula Hirschmann
Bild:   Claudia Menth
Literatur:   Ryman – Holmåsen „Pilze“, Rose Marie Dähncke „1200 Pilze“

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