Schmetterling des Jahres 2012
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Schmetterling des Jahres 2012 ist das Kleine Nachtpfauenauge .
Das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) kommt in weiten Teilen Europas vor.
Es ist nördlich der Alpen weit verbreitet und lebt in offenem Gelände mit Bewuchs von Sträuchern und Bäumen.
Mit ihrer Flügelfärbung und einer Flügelspannweite bis 8,5 cm wirken die Tiere auf den ersten Blick auffällig.
Trotzdem sieht man sie selten, da sie als Falter (Imago) nur wenige Tage leben (Flugzeit ist der April und Mai).
Ihr Leben ist gänzlich der Fortpflanzung gewidmet. Daher fehlen ihnen sogar Mundwerkzeuge, weshalb die
Schmetterlinge von den als Raupe angesammelten Reserven leben. Die Männchen sind tagaktiv und suchen ihre
nachtaktiven, tagsüber still sitzenden Weibchen, indem sie deren ausgesandten Sexuallockstoffen (Pheromonen)
über Entfernungen von mehr als 2 km folgen. Möglich ist diese Orientierungsleistung durch die stark vergrößerten
Fühler der Männchen, die schon wenige Moleküle der Lockstoffe in der Luft bemerken.
Die meiste Zeit seines Lebens verbringt das Kleine Nachtpfauenauge als Raupe. Diese ist am Anfang schwarz,
bekommt dann orange Flecken an den Seiten und verfärbt sich in zunehmendem Alter immer mehr nach grün.
Die Raupe ernährt sich von einer großen Anzahl verschiedener Pflanzen, hat aber eine Vorliebe für Rosengewächse.
Futterpflanzen sind z.B. Himbeeren, Brombeeren, Schlehen, Heidelbeeren, Wiesensalbei usw. Die ausgewachsene
Raupe verpuppt sich und überwintert.
Systematik: | |
Klasse: | Insekten (Insecta) |
Ordnung: | Schmetterlinge (Lepidoptera) |
Familie: | Pfauenspinner (Saturniidae) |
Gattung: | Nachtpfauenaugen (Saturnia) |
Art: | Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) |
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Insekt des Jahres 2012
Foto: Dr. Klaus v. d. Dunk
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Insekt des Jahres 2012 ist der Hirschkäfer.
Der Hirschkäfer (Lucanus cervus), auch Hornschröter oder Feuerschröter genannt, gehört zu den größten
europäischen Käfern. Seinen Namen verdankt er den vergrößerten Mandibeln (Oberkiefern) im männlichen Geschlecht.
Während die Männchen bis zu 7,5 cm groß werden, sind die Weibchen deutlich kleiner (ca. 4 cm).
Die Tiere kommen in Mittel-, West- und Südeuropa vor allem in alten Laubwäldern vor.
Als ausgewachsene Käfer leben die Tiere nur einen Monat lang, wobei sie als Nahrung Pflanzensäfte saugen.
Die weißlichen Larven entwickeln sich in mürbem Totholz von Wurzeln, Stämmen und Stümpfen, insbesondere in Eichen.
Sie benötigen meist drei bis fünf, manchmal bis zu acht Jahre für ihre Entwicklung und werden bis zur letzten
Häutung bis zu 11 cm lang. Die Verpuppung findet in einer faustgroßen Kammer, etwa 20 Zentimeter tief im Erdboden
statt.
Das "Geweih" der Männchen wird bei den Schiebekämpfen zweier Konkurrenten um ein Weibchen eingesetzt.
Bei diesen unblutig verlaufenden Auseinandersetzungen (Kommentkämpfen) versuchen sich die Gegner auf den
Rücken zu werfen oder vom Ast zu hebeln. Der Gewinner hat die Chance, sich mit dem Weibchen zu paaren.
Der Hirschkäfer ist in Deutschland wohl wegen der immer seltener werdenden Altholzbestände selten anzutreffen
und ist auf der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft.
Systematik: | |
Klasse: | Insekten (Insecta) |
Ordnung: | Käfer (Coleoptera) |
Familie: | Schröter (Lucanidae) |
Gattung: | Hirschkäfer (Lucanus) |
Art: | Hirschkäfer, (Lucanus cervus) |
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Spinne des Jahres 2012
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Spinne des Jahres 2012 ist die Große Höhlenspinne (Meta menardi).
Sie ist gleichzeitig auch das "Höhlentier" des Jahres.
Die Körperlänge der Höhlenspinne beträgt beim Männchen 11 bis 13 mm, während das Weibchen bis 17 mm lang werden kann.
Im Gegensatz zu den meisten einheimischen Spinnen, die nur ein Jahr leben, kann die Höhlenspinne bis zu drei Jahre alt werden.
Geographisch weit in der Paläarktis verbreitet, findet man sie in Mitteleuropa meist im Bergland, inbesondere
in großen Karstgebieten wie der Fränkischen Alb, unserer Umgebung.
Meta menardi lebt in unterirdischen Höhlen, aber auch in Kellern. Sie bevorzugt mittlere Feuchtigkeit und
konstanten Temperaturen ab 7°C.
Obwohl Meta menardi auch Höhlenkreuzspinne genannt wird, ist sie keine Kreuzspinne und auch ihr Netz
ist deutlich einfacher, da die Spinne zu Beutefang nicht darauf angewiesen ist, sondern sich
hauptsächlich an der Höhlenwand aufhält, wo sie Asseln, Käfer und andere Insekten erbeutet.
Die Paarung findet im Frühsommer statt. Ab Mitte Juli bis Anfang August baut das Weibchen einen etwa 2 bis 3 cm
großen Kokon, der die ca. 200 bis 300 Eier umhüllt, die das Weibchen bis zu seinem Tod im Herbst bewacht.
Im Frühjahr des nächsten Jahres verlassen die Jungspinnen den Kokon und suchen den Höhleneingang auf, von dem aus
ein Teil der Jungspinnen abwandert und andere Höhlen sucht und so für die Ausbreitung der Art sorgt.
Systematik: | |
Klasse: | Spinnentiere (Arachnida) |
Ordnung: | Webspinnen (Araneae) |
Familie: | Dickkieferspinnen (Tetragnathidae) |
Gattung: | Meta |
Art: | Große Höhlenspinne, (Meta menardi) |
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Zum Insekt des Jahres: 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010,
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