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Phaneroptera falcata Sichelschrecke
n = 6 (7)
Trockengebüschbewohner, tritt sporadisch und oft unerwartet auf, möglicherweise in
Ausbreitung begriffen. In der nordbayerischen Verbreitungskarte von GAUCKLER (1957, S. 26)
fehlt Phaneroptera noch im Mittelfränkischen Becken.
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Barbitistes constrictus Nadelwald-Säbelschrecke
n = 0 (1)
Baumbewohnend. 1 Ex. bei Königshof (HEIMBUCHER fide RUDOLPH). Knapp außerhalb der
Stadtgrenze ein Männchen in Kiefernwald auf Flugsanddüne. Könnte mit Bat-Detector
event. noch öfter gefunden werden.
ENSSLIN (1911) berichtete von einem Männchen in seiner Sammlung "in der Nähe
von Brunn".
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Leptophyes punctatissima Punktierte Zartschrecke
n = 4 (6)
Gebüschbewohner. Die 4 Nachweise in Langwasser eng benachbart in urbanen Gebieten: in
Anpflanzungen der Wohngebiete (Begleitgrün) und Hecken in Kleingartenanlagen
(Einzeltiere). Siehe auch BELLMANN, 1985. 1 Fundort in Reichelsdorf (RUDOLPH), 1 Ex. am
Balkon im Nordosten (BRÜNNER-GARTEN mündl.). Inwieweit die Art indigen ist, bleibt
fraglich. Denkbar wäre eine Einschleppung mit Gehölzen aus norddeutschen Baumschulen.
HEUSINGER (1988) fand sie im Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen an warmen Säumen.
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Nachtrag:
Leptophyes albovittata Gestreifte Zartschrecke
n = 1
Gebüschbewohnend. Ein Weibchen am 31. Juli 2000 am Schweinauer Buck
an der Bahn auf Brombeere gefunden. Am ehesten noch im Fränkischen
Jura anzutreffen.
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Meconema thalassinum Eichenschrecke
n = 5 (6)
Bedingt durch die Lebensweise (Baumbewohner) schwer aufzufinden. Kommt nachts ans Licht
(Wohnungen!). Wohl weit verbreitet.
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Conocephalus discolor Langflügel-Schwertschrecke
n = 26
Häufig, in Binsen und Großseggenbeständen, auch in Ruderalgesellschaften und
Langgraswiesen, wenn in der Nähe nur geeignete Pflanzenbestände zur Eiablage vorkommen.
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Conocephalus dorsalis Kurzflügel-Schwertschrecke
n = 1 (2)
Hygrophil. Im Gebiet selten bis sehr selten. Sollte nicht mit Larven von C. discolor
verwechselt werden. In ihren Biotopansprüchen anscheinend anspruchsvoller als vorige, mit
der sie aber auch vergesellschaftet ist. Am FO "Moorenbrunnwiese" 1994 nicht
mehr gefunden. Ein Exemplar 1992 bei Kleingründlach (G. SCHMIDT fide RUDOLPH).
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Decticus verrucivorus Warzenbeißer
n = 6 (9)
Thermophil. Vorkommen hauptsächlich in oder am Rande von Wintergetreideäckern (Roggen,
Hafer, Gerste) oder in Sandheiden. Nur an wenigen Stellen noch dominant, meist einzeln bis
wenig singende Exemplare.
Ein Verbreitungszentrum um Kornburg. D. HEIMBUCHER (fide RUDOLPH) fand Vorkommen bei
Fischbach, Brunn und Birnthon.
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Platycleis albopunctata Westliche Beißschrecke
n = 12 (21)
Xerophil, in Corynephoreten und auf +- gestörten, offenen, lückigen, sandigen
Böden (teilw. Reliktvorkommen?).
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Metrioptera brachyptera Kurzflügelige Beißschrecke
n = 4
In Pfeifengraswiesen, feuchten Calluna-Heiden, u. a. +- feuchte Pflanzenges. (Reichswald).
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Metrioptera roeseli Roesels Beißschrecke
n = 38
Häufige Art, in höheren Strati mit Optimum in feuchten Hochstauden/Langgraswiesen, auch
ruderalisiert. Viele einzeln singende Exemplare wurden nicht kartiert, so daß die
Frequenz noch deutlich höher liegt.
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Pholidoptera griseoaptera Gewöhnliche Strauchschrecke
n = 22 (24)
Verbreitet und häufig im Nbg. Reichswald (Waldrand-Art). Viele "so nebenbei"
gehörte Exemplare wurden nicht kartiert, so daß die Frequenz noch deutlich höher liegt.
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Tettigonia viridissima Grünes Heupferd
n = 54
Verbreitet aber nie dominant. Viele einzeln singende Exemplare wurden nicht kartiert,
so daß die Frequenz noch deutlich höher liegt.
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Tettigonia cantans Zwitscherschrecke
n = 4 (5)
Die Zwitscherschrecke bevorzugt kühlere, montane Lagen. Niedrigster Nachweis bei 330m NN,
im Reichswald lokale Häufungen (Kaltluftseen?), in feuchten Bereichen (Weiher, Bachauen).
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Tachycines asynamorus Gewächshausschrecke
n = 0
Nicht nachgewiesen. Die weltweit verschleppte Art lebt nur in ganzjährig beheizten
Räumen wie Gewächshäusern (Name!), so in Erlangen im Botanischen Garten (HEUSINGER,
1980). M. KRAUS (mündl.) kannte auch keine Nürnberger Vorkommen, auch nicht vom
Tiergarten.
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Gryllus campestris Feldgrille
n = 4
In Sandheiden. Individuenreiche Bestände nur noch im äußersten Süden bei Kornburg und
im östl. Pegnitztal.
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Nemobius sylvestris Waldgrille
n = 10 (13)
Bedingt durch die Habitatansprüche - Waldrand-/Waldart (im Fallaub) - in der Stadt
Nürnberg weniger.
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Acheta domestica Heimchen
n = 36
2 Nachweise in Neubauviertel, 1 Schuttdeponie, 6 Vorort, der Rest in Altbauvierteln.
Anscheinend verbreitet innerhalb ihres urbanen Lebensraums.
Verbreitet, auch in Neubaugebieten und auf Müllplätzen - andererseits gibt es
Stadtviertel, in denen Acheta (noch?) nicht nachgewiesen wurde.
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Gryllotalpa gryllotalpa Maulwurfsgrille
n = 0
Nicht nachgewiesen. Obwohl die Art bei Gärtnern bekannt und als Schädling verrufen ist,
hatte auf Befragen noch niemand aktuell die Maulwurfsgrille gesehen.
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Oecanthus pellucens Weinhähnchen
n = (2)
Im heißen Sommer 2003 fand U. PANKRATIUS (2004) im Gelände des
Rangierbahnhofs zahlreiche singende Exemplare. 2004 bestätigt.
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Myrmecophilus acervorum Ameisengrille
n = 1
1998 konnte die Ameisengrille im nördl. Teil des Rangierbahnhofs unter einem Stein in
einem Lasius flavus-Nest gefunden werden. Obwohl verstärkt Ameisennester unter
Steinen abgesucht wurden, blieb dies bisher der einzige Fund.
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Tetrix tenuicornis Langfühler-Dornschrecke
n = 1
Xerophil. In alten Sandgruben/Sandabbaustellen, an offen-sandigen Stellen (NSG "Ehem.
Sandgruben am Marthweg")
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Tetrix bipunctata kraussi Zweipunkt-Dornschrecke
n = 1 (2)
Xerophil. Callunaheide mit offenen, moosbedeckten Rohböden (NSG "Ehem. Sandgruben am
Marthweg"). RUDOLPH fand sie im Flughafengelände.
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Tetrix subulata Säbeldornschrecke
n = 2
Hygrophil. In Binsen-/Seggenwiesen, Tümpelrand
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etrix undulata Gemeine Dornschrecke
n = 11
Häufigste Tetrigidae, bevorzugt feuchte, offene Böden, Graben-/Tümpelränder
(kalkmeidend?)
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Oedipoda caerulescens Blauflügelige Ödlandschrecke
n = 22 (50)
Xero- und thermophil. Bezeichnend auf den diluvialen Sanden (Corynephoretum,
Armerio-Festucetum), Bahngelände. Einer der Verbreitungsschwerpunkte in Bayern ist
das Nürnberger Becken.
Durch das ABSP - die Art gilt als Bioindikator - konnte der Kenntnisstand der Verbreitung
wesentlich erweitert werden.
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Sphingonotus caerulans Blauflügelige Sandschrecke
n = 4 (7)
Xero- und thermophil. Auf großflächigen, offenen Sanden (Corynephoretum). Auf 2
Flächen beschränkte Vorkommen mit größeren Populationen: NSG "Ehem. Sandgruben am
Marthweg" und Rangierbahnhof (= 4 Fundorte). Sonst Einzeltiere (wandernd?). Einer der
Verbreitungsschwerpunkte in Bayern ist das Nürnberger Becken.
Foto: (c) Thorsten Stegmann
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Acrotylus patruelis
n = (2)
Von dieser mediterranen Ödlandschrecke wurden 2003 vier Exemplare
gesammelt.
Erstnachweis für Deutschland (PANKRATIUS 2004).
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Mecostethus grossus Sumpfschrecke
n = 1 (2)
Hygrophil. In Feuchtwiesen: lockeres Schilf mit angrenzenden, gemähten Feuchtwiesen im
Pegnitztal bei Mögeldorf und Kleingründlach.
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Chrysochraon dispar Große Goldschrecke
n = 6 (13)
Hygrophil. Feuchtgebiete (Binsen-/Seggenwiesen), aber auch Langgraswiesen (z.B. in Calamagrostis-epigejos-Beständen).
Im angrenzenden Nbg. Reichswald an entsprechenden Stellen verbreitet.
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Chrysochraon brachyptera Kleine Goldschrecke
n = 11
In Langgraswiesen, Waldwiesen auf +- basischen Böden und in feuchteren Bereichen.
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Stenobothrus lineatus Heidegrashüpfer
n = 0 (1)
KRIEGBAUM (fide RUDOLPH) fand die Art 1992 im Wasserwerkgelände. Im Fränkischen Jura
auf beweideten Halbtrockenrasen bezeichnend.
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Stenobothrus nigromaculatus Schwarzfleckiger Grashüpfer
n = 4
in lückigem, kurzrasigem Armerio-Festucetum. Nicht selten am "Hainberg"
(BASTIAN, BERNT & BASTIAN, 1990; REGER, 1990) und nördlich Moorenbrunn. Knapp
außerhalb der Stadtgrenzen im ehem. US-Flugplatz Feucht. Verbreitungsschwerpunkt für Bayern?
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Stenobothrus stigmaticus Kleiner Heidegrashüpfer
n = 4 (5)
Die wenigen FO in kurzrasigen, lückigen, Sandmagerrasen. 2 Fundorte in Langwasser nah
benachbart, davon ist 1 FO 1994 durch Bebauung zerstört worden. RUDOLPH fand die Art 1994
zahlreich im Flughafengelände.
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Omocestus viridulus Bunter Grashüpfer
n = 8 (10)
Funde hauptsächlich im Reichswald (Waldwiesen, vergraste Aufforstungsflächen). Damit
zeigt die kühlere Lagen bevorzugende Art den eher trocken-warmen Charakter des
Nürnberger Beckens an.
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Omocestus haemorrhoidalis Rotleibiger Grashüpfer
n = 7 (10)
Xerophil. In den Sandtrockenrasen (Corynephoretum, Armerio-Festucetum), am
Flughafen, an Bahndämmen, und auch hier nie dominant. Einer der Verbreitungsschwerpunkte
in Bayern ist das Nürnberger Becken.
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Gomphocerus rufus Rote Keulenschrecke
n = 0 (1)
Die im Fränkischen Jura in verbuschenden Mesobrometen häufige Art fehlt
überraschenderweise im Nürnberger Becken fast ganz. Von KRIEGBAUM stammt ein Fund 1992
vom Wasserwerk Erlenstegen und vom Verf. 1 Fundort (Einzeltier) knapp außerhalb der
Stadtgrenze von Nürnberg. G. rufus gilt als mesophil. Auch HEUSINGER (1988) fand
sie im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen "mit Verbreitungsschwerpunkt im Bereich
Frankenalb Albvorland", also im Lias-Jura-Gebiet, und PLACHTER (1985) fand keine
Vorkommen bei seinen Untersuchungen der Sandstandorte des Brombachtales. MESCHEDE (1994)
gibt sie für den Landkreis Kitzingen als "allgemein verbreitet" an. Anscheinend
muß man die Art - zumindest in Mittelfranken - als basiphil einstufen.
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Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke
n = 18 (32)
Xerophil. Auf vegetationsarmen Sanden häufig und subdominant, auch in sandigen
Kiefernwald-Auflichtungen im Reichswald. Einer der Verbreitungsschwerpunkte in Bayern ist
das Nürnberger Becken.
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Chorthippus apricarius Feldgrashüpfer
n = 4 (6)
Thermophil. In trocken-ruderalen Biotoptypen (Onopordion bzw. Dauco-Melilotetum).
An Feldrainen nicht festgestellt. Außer dem FO im "Moorenbrunnfeld" nur noch um
Kornburg gefunden.
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Chorthippus vagans Steppengrashüpfer
n = 6 (11)
Xerophil. Überraschend oft im Nbg. Reichswald bzw. südlich anschließende Waldkomplexe,
an sonnigen Kiefern-Waldrändern mit Nadelstreu und schütterer Vegetation - ein
Lebensraum in dem man nicht auf Anhieb nach Heuschrecken sucht. Der Art genügen oft nur
kleinflächige Lebensräume; hier oft individuenarme Bestände. Das mittlere Altmühltal,
die Vorkommen im Landkreis Kitzingen (MESCHEDE, 1994) und das mittelfränkische Becken
bilden die Verbreitungszentren in Bayern.
ENSLIN (1911) erwähnt, daß die Art "geradezu gemein in der Umgebung von
Fischbach" ist.
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Chorthippus biguttulus Nachtigall-Grashüpfer
n = 58 (61)
Zweithäufigste und oft hochdominante Art in trockenen Habitaten.
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Chorthippus brunneus Brauner Grashüpfer
n = 38 (40)
Die trockenheitsliebende, vagile Art wird oft auf synanthrop beeinflussten Böden
angetroffen (vegetationsarme Ruderalflächen, Wegränder). Meist nur in mittlerer
Häufigkeit.
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Chorthippus mollis Verkannter Grashüpfer
n = 22 (31)
Xerophil. Im Stadtgebiet Nürnberg an Bahndämmen/-gelände und in Sandtrockenrasen
bezeichnend. Hier mit C. biguttulus dominant.
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Chorthippus dorsatus Wiesengrashüpfer
n = 8 (11)
Zerstreutes Vorkommen. Dominant in extensiven Kohldistel-Wiesen und physiognomisch
ähnlichen Strukturen, aber auch in trockeneren Wiesen. Fehlt oft in geeignet
erscheinenden Biotopen.
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Chorthippus albomarginatus Weißrandiger Grashüpfer
n = 24
In feuchten Fettwiesen subdominant, aber auch in trockeneren und ruderalisierten Wiesen.
Wesentlich verbreiteter (und euryöker) als C. dorsatus und C. montanus.
Bevorzugt im Gebiet anscheinend weniger krautreiche Wiesen, sondern die, für heutige
landwirtschaftliche Mähwiesen erwünschte gramineenreichen Fettwiesen.
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Chorthippus montanus Sumpfgrashüpfer
n = 3 (6)
Mit der Schwesterart C. parallelus des öfteren vergesellschaftet, wobei C. montanus
in den "besseren" Feuchtwiesen dominiert. "Zeigerart" für
6d-Flächen.
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Chorthippus parallelus Gemeiner Grashüpfer
n = 61
Häufigste Art. Fehlt im Corynephoretum. Deutlich weniger in langgrasigen
Feuchtwiesen. An vielen Stellen, wenn nur diese Art vorkam, wurde nicht kartiert, so daß
die Frequenz noch deutlich höher liegt.
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