Zusammenfassung:
In den Jahren 1987-1994 wurden vom Verf. von 121 Fundorten
(mit Mehrfachbegehungen 157 Aufnahmen) im Stadtgebiet Nürnberg (18 307 ha) 38
(mit Nachträgen 40) Heuschreckenarten (Saltatoria) notiert. Im Rahmen des ABSP
sowie durch die erneute Erfassung des
Rangierbahnhofes konnten zusätzliche
Funde einbezogen werden, so daß sich die Artenzahl auf 45 erhöhte, verteilt auf 160
Fundorte. Eine kommentierte Artenliste wurde erstellt. 22 Arten (=53%) stehen auf der
"Roten Liste Nordbayern". Einen der Verbreitungsschwerpunkte in Bayern stellen
die Vorkommen der gefährdeten xerophilen Arten Oedipoda caerulescens, Sphingonotus
caerulans, Chorthippus vagans, event. auch Omocestus haemorrhoidalis, Stenobothrus
nigromaculatus und Myrmeleotettix maculatus.
Einleitung
Wenig ist bekannt über die Heuschreckenfauna Nürnbergs
und Veröffentlichungen gibt es so gut wie keine. ENSLIN (1911) listet 2 Arten (Chorthippus
vagans, Barbitistes constrictus) auf; GAUCKLER (1951) erwähnt die allgemeine
Verbreitung von Ödlandschrecken auf den "Pegnitz-Regnitz-Terassen". Lediglich
die Biotopkartierung (Erfassungszeitraum 1987/88) brachte erste Erkenntnisse über das
Vorkommen gefährdeter Saltatorien.
Einen Gesamtüberblick des Artenspektrums mit geschätzten
Dominanzverhältnissen zu gewinnen war Ziel dieser Arbeit - flächendeckend zu kartieren
kann von einer Einzelperson kaum erreicht werden. Zugute kam, daß bereits durch die
floristische Kartierung im "Verein zur Erforschung der Flora des
Regnitzgebietes" wichtige Pflanzenvorkommen/-gemeinschaften bekannt waren, obwohl das
Auftreten von bemerkenswerten Heuschreckenarten nicht zwangsläufig an besondere
Pflanzenbestände gekoppelt ist, sondern am ehesten noch mit extensiver Nutzung
korreliert. Dennoch wurde sehr bald deutlich, daß allein das Vorkommen von artenreichen
Heuschreckengesellschaften bzw. Rote-Listen-Arten ein Indiz auf erhaltenswerte Biotope
bzw. Biotopstrukturen gab.
1994 begann das Arten- und Biotopschutz-Programm (ABSP)
für die Stadt Nürnberg, bei dessen gezielten Bestandserhebungen durch U. RUDOLPH/LfU und
Dr. D. HEIMUCHER/Stadt Nürnberg noch wertvolle Ergänzungen stattfanden, insbesondere
auch aus Gebieten, die dem Verf. nicht zugänglich waren (z. B. Flughafen, Wasserwerk
etc.). K. BRÜNNER-GARTEN verdanke ich Einzelhinweise. U.
PANKRATIUS erfasste den Rangierbahnhof-Bereich 2003.
Material und Methode
Günstig erscheinende Stellen wurden abgeschritten und die
Arten nach dem Gesang und/oder Sichtnachweisen bestimmt - bei bestimmungskritischen Arten
durch Hand- und Kescherfänge ergänzt. Ein Bat-Detector, mit dem optisch und akustisch
schwer nachweisbare Arten erfasst werden könnten, stand nicht zur Verfügung. Relative
Arthäufigkeiten wurden geschätzt und vorherrschende Biotopstrukturen bzw.
Pflanzengesellschaften notiert. Eine flächendeckende Kartierung konnte nicht erreicht
werden, doch wurde versucht, möglichst alle Biotoptypen auf Heuschreckenvorkommen zu
überprüfen. Die Flächengröße der Aufnahmen variiert sehr stark - wenige Quadratmeter,
bis mehrere Hektar - je nach Homogenität oder Besiedelbarkeit (auch Einzelfunde wurden
als Fundpunkt gewertet, vor allem bei arbicolen Arten wie Meconema thal., Tettigonia
cantans). Zu jeder Art liegt eine Verbreitungskarte vor - drei werden hier
exemplarisch vorgestellt.
Durchschnittliche Höhenlage: 320m NN (300-375m).
Systematik und deutsche Namen nach BELLMANN (1985 u. 1993). Die Daten wurden dem
"ABSP Stadt Nürnberg" überlassen.
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