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    Abteilung = Entomologie
 
ISSN 0077-6025
Natur und Mensch
Jahresmitteilungen 1994
Nürnberg 1995
Seite
63-74
Naturhist. Gesellschaft Nürnberg e.V.
Gewerbemuseumsplatz4, 90403 Nbg.


(Musterkarte 71KB)

Heuschreckenfauna (Saltatoria)
der Stadt Nürnberg - eine Übersicht

Tettigonia viridissima -  (c) S. Jelinek  -  http://nafoku.dePeter Reger


 

==> Arten | ==> Lebensräume | ==> Literatur

  

Zusammenfassung:

In den Jahren 1987-1994 wurden vom Verf. von 121 Fundorten (mit Mehrfachbegehungen 157 Aufnahmen) im Stadtgebiet Nürnberg (18 307 ha) 38 (mit Nachträgen 40)  Heuschreckenarten (Saltatoria) notiert. Im Rahmen des ABSP sowie durch die erneute Erfassung des Rangierbahnhofes konnten zusätzliche Funde einbezogen werden, so daß sich die Artenzahl auf 45 erhöhte, verteilt auf 160 Fundorte. Eine kommentierte Artenliste wurde erstellt. 22 Arten (=53%) stehen auf der "Roten Liste Nordbayern". Einen der Verbreitungsschwerpunkte in Bayern stellen die Vorkommen der gefährdeten xerophilen Arten Oedipoda caerulescens, Sphingonotus caerulans, Chorthippus vagans, event. auch Omocestus haemorrhoidalis, Stenobothrus nigromaculatus und Myrmeleotettix maculatus.

Einleitung

Wenig ist bekannt über die Heuschreckenfauna Nürnbergs und Veröffentlichungen gibt es so gut wie keine. ENSLIN (1911) listet 2 Arten (Chorthippus vagans, Barbitistes constrictus) auf; GAUCKLER (1951) erwähnt die allgemeine Verbreitung von Ödlandschrecken auf den "Pegnitz-Regnitz-Terassen". Lediglich die Biotopkartierung (Erfassungszeitraum 1987/88) brachte erste Erkenntnisse über das Vorkommen gefährdeter Saltatorien.

Einen Gesamtüberblick des Artenspektrums mit geschätzten Dominanzverhältnissen zu gewinnen war Ziel dieser Arbeit - flächendeckend zu kartieren kann von einer Einzelperson kaum erreicht werden. Zugute kam, daß bereits durch die floristische Kartierung im "Verein zur Erforschung der Flora des Regnitzgebietes" wichtige Pflanzenvorkommen/-gemeinschaften bekannt waren, obwohl das Auftreten von bemerkenswerten Heuschreckenarten nicht zwangsläufig an besondere Pflanzenbestände gekoppelt ist, sondern am ehesten noch mit extensiver Nutzung korreliert. Dennoch wurde sehr bald deutlich, daß allein das Vorkommen von artenreichen Heuschreckengesellschaften bzw. Rote-Listen-Arten ein Indiz auf erhaltenswerte Biotope bzw. Biotopstrukturen gab.

1994 begann das Arten- und Biotopschutz-Programm (ABSP) für die Stadt Nürnberg, bei dessen gezielten Bestandserhebungen durch U. RUDOLPH/LfU und Dr. D. HEIMUCHER/Stadt Nürnberg noch wertvolle Ergänzungen stattfanden, insbesondere auch aus Gebieten, die dem Verf. nicht zugänglich waren (z. B. Flughafen, Wasserwerk etc.). K. BRÜNNER-GARTEN verdanke ich Einzelhinweise. U. PANKRATIUS erfasste den Rangierbahnhof-Bereich 2003.

Material und Methode

Günstig erscheinende Stellen wurden abgeschritten und die Arten nach dem Gesang und/oder Sichtnachweisen bestimmt - bei bestimmungskritischen Arten durch Hand- und Kescherfänge ergänzt. Ein Bat-Detector, mit dem optisch und akustisch schwer nachweisbare Arten erfasst werden könnten, stand nicht zur Verfügung. Relative Arthäufigkeiten wurden geschätzt und vorherrschende Biotopstrukturen bzw. Pflanzengesellschaften notiert. Eine flächendeckende Kartierung konnte nicht erreicht werden, doch wurde versucht, möglichst alle Biotoptypen auf Heuschreckenvorkommen zu überprüfen. Die Flächengröße der Aufnahmen variiert sehr stark - wenige Quadratmeter, bis mehrere Hektar - je nach Homogenität oder Besiedelbarkeit (auch Einzelfunde wurden als Fundpunkt gewertet, vor allem bei arbicolen Arten wie Meconema thal., Tettigonia cantans). Zu jeder Art liegt eine Verbreitungskarte vor - drei werden hier exemplarisch vorgestellt.

Durchschnittliche Höhenlage: 320m NN (300-375m). Systematik und deutsche Namen nach BELLMANN (1985 u. 1993). Die Daten wurden dem "ABSP Stadt Nürnberg" überlassen.

 


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